K.K.S.V. Schützengilde Kluftern e.V. 1933
Chronik von 1933 – 1945 ( von Hubert Knoblauch )
Im Frühjahr 1933 wurde in der „Schusterbude“ von Wilhelm Brunner die Idee „einen Schützenverein zu gründen“ geboren. Bald darauf wurde eine Versammlung in der Stube von Otto Roth I. in Efrizweiler abgehalten. Es waren sehr viele Männer und Burschen der damals 620 Einwohner zählenden Gemeine Kluftern anwesend. Folgende Namen waren dem Verfasser noch in Erinnerung: Wilhelm Brunner, Georg Boller, Wilhelm Bulach, Josef Bisinger, Edwin Bisinger, Walter Niegel, Josef Kopp, Hubert Knoblauch, Franz Langegger, Josef Roth, Otto Roth, Ernst Schneckenbühl, Karl Schneckenbühl,...
In fröhlicher Runde bei einigen Krügen Most, machte Georg Boller den ersten und entscheidenden Vorschlag. Er stellte seinen Platz oben am Schachen der Guten Sache zur Verfügung.
Danach wurde die Vorstandschaft zusammengestellt:
1. Vorstitzender Schneckenbühl Karl
2. Vorstitzender Langegger Franz
Schriftführer Brunner Wilhelm
Kassier Bulach Wilhelm
Bald darauf wurde im Gasthof Bahnhof in Kluftern zur Gründungsversammlung geladen. Es konnte die Vorstandschaft vorgestellt und auch ein Programm zum neuen Schützenhausbau aufgestellt werden.
Mit Fleiß und viel Mut ging es an die Arbeit. Es wurde ein Blockbohlenhaus aus Stangen gebaut. Die Stangen bekamen wir vom Fürst von Fürstenberg und Eugen und Adolf Späth. Die gebrauchten Fenster erhielten wir vom Luftschiffbau.Albert und Josef Bisinger bereiteten die Fundamente vor. Wilhelm Müller und Johann Boos zimmerten den Schießstand zusammen.Noch im selben Jahr brannte das Wohnhaus unseres Kassiers W. Bulach mit allen Unterlagen und der Kasse vollständig ab. Walter Niegel übernahm den Posten des Kassiers. Da wir sehr wenig Geld hatten, musste der Kassier monatlich 50 Pfennig von den Mitgliedern kassieren, es waren damals 42 Mitglieder.
Die Firma Braun, Schlosserei im Fälleshaus, hatte uns die KK Anlagen mit Göppelrädern aus Guß gefertigt. Hubert Knoblauch machte Türen und Tore. Der Schießbetrieb konnte beginnen.
Ach Feste wurden veranstaltet neben dem Schützenhaus auf Straubs Wiese. Es war eine herrliche Lage am Schachen.
Unser Verein bekam Rang und Namen im Bodenseegebiet.
1934 zog unserr 1. Vorstand ins Württembergische und Franz Langegger übernahm seinen Posten.
Unsere Mannschaft erreichte damals schon gute Plätze, so erhielten wir einmal den Kreis- Wnderpokal. Zu erwähnen ist, daß die damaligen Deutschen Meister auch auf unserem Stand um die Wette schossen, z.B. Frankenhauser, Blaser, Rauch und Wocherer.
1939, kurz vor Kriegsbeginn, machten wir einen Aufsehenerregenden Ausflug nach München. In einem Sonderwagen ab Kluftern fuhren 90 Personen. Fahrpreis 18,- Reichsmark.
Bald darauf mussten viele Mitglieder in den Krieg.
Walter Niegel leitete nun den Verein bis 1945. Die Gewehre, alle Unterlagen und die Kasse ( 18 Reichsmark) mussten abgegeben werden. Auch der Schießstand musste nach Kriegsende abgebrochen werden. Es erinnern nur noch die 3 Betonstufen mit den Initialen A.B. (Albert Bisiner)
am Schachen an die Vergangenheit.
Der KKSV Schützengilde Kluftern e.V. wurde somit zwangsweise aufgehoben.
Chronik von 1962 – Jetzt, Schützenverein Kluftern
Nach dem Krieg ist auch in unserer Gemeinde das Vereinsleben wieder erwacht. Doch Schützenvereine waren die Letzten, die nach dem Krieg die Genehmigung erhielten um weiterzumachen. Denn die Hemmschwelle der Vorurteile dem Schießsport gegenüber, war nicht so leicht zu überwinden. Wohl aus diesen Gründen fanden sich erst am 27. Januar 1969 27 am Schießsport interessierte Bürger aus Kluftern im Gasthof Gehrenbergblick zusammen und gründeteten noch am selben Abend den SCHÜTZENVEREIN KLUFTERN.
Fritz Armann wurde als 1. Vorsitzender, Otto Roth II zum Stellvertreter, Franz Flachs zum Schriftführer, Walter Müller zum Kassenwart, Willi Graf zum Waffenwart und Edwin Bisinger zum Platzwart gewählt. Der Mitgliedsbeitrag wurde für Jugendliche auf 0,50 DM, Schützen auf 1 DM im Monat festgelegt. Der Einsand kostete 20DM. Bereits am 4. Februar 1962 wurde der Verein ins Vereinsregister Überlingen eingetragen.
Da der Verein noch keine Unterkunft hatte, wurde im damaligen Obstkeller des 2. Vorsitzenden Otto Roth geschossen. Bereits das erste Preisschießen mit Kellerfest wurde dort am 30. Juni 1962 ausgetragen.
In einer Sitzung am 18. Oktober 1962 erklärte sich Frau Brielmayer bereit einen Teil ihres Grundstückes an den Verein zu verpachten. Mit Begeisterung und Tatendrang wurden Schrottsammlungen, Holzaktionen, Bausteine verkauft und Preisschießen gestartet, denn der Verein brauchte Geld um den Plan eines Schützenhauses zu verwirklichen.
Am 17. Mai 1963 wurde von der Gemeinde Kluftern die Pausenhalle des alten Schulhauses vom Preis von 1001 DM ersteigert. Am 25. Mai wurde diese abgebrochen und noch am gleichen Tag wieder aufgestellt.
Am 30. Mai 1965 war es soweit, das von Architekt Kopp geplante Schützenhaus wurde eingeweiht. Nach gemeinsamen Gottesdienst begleitet von der Musikkapelle Kluftern marschierte man ins Schützenhaus ein. Das mit viel Idealismus und noch mehr freiwilligen Arbeitsstunden erbaut wurde. Hochwürden Pfarrer Higelin nahm die Einweihung vor.
Die Beteiligung für das am Nachmittag angesetzte Volkspreisschießen übertraf alle Erwartungen. Und die 4 Luftgewehrstände sowie den von Fritz Armann gefertigten 5 vollautomatischen KK Schießanlagen hatten ihre Bewährungsprobe bestanden.
Da die Mitgliederzahl stetig anstieg, beschloss man eine bauliche Erweiterung. Am 15. November 1975 wurden die Vermessungen vorgenommen, am 3. Juli 1976 das Richtfest gefeiert und bereits im Jahr 1977 der Schießbetrieb im neuen Luftgewehrstand aufgenommen.
Dieser Umbau ermöglichte es 8 Luftgewehrstande, eine Küche und einen Aufenthaltsraum für bis zu 50 Personen zu schaffen.
Die komplette Fertigstellung feiert man 1980 im kleinen Rahmen mit allen am Bau beteiligten Handwerker, Bürgermeister Brotzer, Ortsvorsteher Benz, Ortschaftsräten und Mitglieder des Vereins.
Das neue Vereinsheim wurde viel genutzt. Es wurden Weihnachtsfeiern abgehalten, Funkenring Schießen, Silvesterpartys und Fasnachtpartys veranstaltet. Auch unser beliebtes Vereine- und Gruppenschießen wurde ins Leben gerufen. Auch wurden hier Siege gefeiert und Niederlagen diskutiert.
2010 wurde der Luftgewehrstand modernisiert. Fritz und Thomas Armann versahen den Stand mit höhenverstellbaren Auflageständern. So war es Möglich für unsere Alterschützen an LG Auflagewettkämpfen teilzunehmen.
Seit Jahren sinkt die Mitgliederzahl stetig, da wir kaum Jugendliche für den Schießsport gewinnen können. Auch Corona hat dem Schützenverein stark zugesetzt.
Trotz allem sind wir stolz darauf viele erfolge im Schießsport zu feiern. Dieses Jahr konnten wir einen Vizelandesmeister im KK liegend 60 Schuss Herren I und eine Landesmeisterin KK liegend 60 Schuß Dame II feiern. Auch hatten wir zwei Starter bei den Deutschen Meisterschaften.
Dieses Jahr konnten wir das 41. Vereine und Gruppenschießen durchführen. Es ist unglaublich wie der Ansporn bei den Teilnehmern jedes Jahr wächst. Jeder will die begehrten Preise und natürlich seine eigene Bestmarke verteidigen / verbessern.